„Die Bundeswehr hat immer weniger Soldaten und schafft viele Dinge nicht mehr alleine. Das Technische Hilfswerk und die Bundeswehr werden daher künftig noch mehr auf gute Zusammenarbeit angewiesen sein“, sagt der Oldenburger Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverteidigungsminister Thomas Kossendey. Ein Grund mehr für ihn, wieder einmal die Oldenburger Geschäftsstelle des Länderverbands Bremen-Niedersachsen des THW am Artillerieweg zu besuchen und sich von Geschäftsführer Rolf Bartsch und seinen Kameraden über die aktuelle Arbeit vor Ort zu informieren.

Rolf Bartsch berichtete von seinem Einsatz im Libanon, wo er im vergangenen September vier Wochen lang beim Wiederaufbau der Wasserversorgung im kriegszerstörten Süden geholfen hatte. „Das Leitungsnetz darf man sich nicht so vorstellen wie hier in Deutschland“, berichtete er. Statt Hunderter-Rohren lägen dort oft nur fingerdicke Leitungen in der Erde, über deren Verlauf es oft nicht einmal schriftliche Aufzeichnungen gäbe. Hindernisse seien auch die zerstörten Straßen sowie die vielen Blindgänger überall im Gelände gewesen. „Die Gastfreundschaft der Libanesen war aber überwältigend“, sagt Rolf Bartsch. Überall gab es als Dank und Unterstützung Gastmahle für die Helfer, die die großen Mengen des leckeren Essens kaum bewältigen konnten.

„Die Berichte von Rolf Bartsch über seinen Einsatz im Libanon zeigen: Die intensive Vorbereitung in vielen oft mühsamen Übungsstunden zu Hause ist nötig und nicht vergeblich“, sagte Thomas Kossendey an die Adresse der jungen THW-Helfer, die ebenfalls anwesend waren. „Hilfe leisten kann man nur, wenn man es gelernt hat. Im Einsatzfall müssen die Handgriffe dann sitzen, und man muss den Kameraden blind vertrauen können.“ Am Fall Libanon werde auch deutlich, dass sich THW und Bundeswehr bei ihrer Arbeit ergänzen: Während die Bundeswehr für die Sicherheit nach Außen sorge, leiste das THW Hilfe bei der Aufbauarbeit im Inneren.